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Alt Die Auswertung & Revierabgrenzung im Büro

Aus LökPedia

Auf dieser Seite erfahren Sie alle notwendigen Schritte, um Ihre im Gelände erfassten Daten auszuwerten und zur Abgabe ans LANUV aufzubereiten. Dies beinhaltet unter anderem eine Möglichkeit sich die eigenen Daten getrennt nach den einzelnen Arten anzusehen, sich anhand der erfassten Sachdaten automatisch den Brutzeitcode und damit den Sicherungsgrad eines Brutnachweises (A, B, C-Kategorie) ermitteln zu lassen, eine Anleitung wie Sie anhand der nun vorliegenden Informationen mittels QGIS die Brutreviere digitalisieren können und sich abschließend aus ihren Kartierergebnissen auf Knopfdruck eine Abundanzliste erstellen lassen können.

Artansichten

Die im Folgenden beschriebene Vorgehensweise ermöglicht es Ihnen, sich am PC mittels QGIS Ihre Vogelbeobachtungen über alle Kartiergänge hinweg getrennt für die einzelnen Arten anzusehen. Diese Funktion können Sie jederzeit nutzen, um beispielsweise als Vorbereitung auf die letzten Kartiergänge noch zu klärende Neststandorte herauszufiltern. Spätestens für die abschließende Abgrenzung der Brutreviere werden Sie die Artansichten in jedem Fall benötigen.

Hierzu installieren Sie sich in QGIS bitte die Erweiterung Layer Group Filter. Wie Sie im Video sehen können, tun Sie dies über das Menü "Erweiterungen" indem Sie hier auf "Erweiterungen verwalten und installieren..." klicken. Stellen Sie sicher, dass Sie im sich nun öffnenden Fenster in der linken Spalte "Alle" ausgewählt haben. Nun geben Sie den Namen der Erweiterung in das Suchfeld ein, markieren sie und bestätigen die Installation mit einem Klick auf "Erweiterung installieren".

In Ihrer QGIS-Werkzeugleiste sollte nun das Icon für die eben installierte Erweiterung angezeigt werden. Mit einem Klick auf dieses Icon öffnet sich das Menü zum Filtern der im Projekt eingebundenen gruppierten Layer. Die Erweiterung benötigt zunächst eine XML-Datei, in der die anzuwendenden Filter vordefiniert sind. Hierzu liegt in ihrem Ordner 3_Auswertung die Datei OEFS_BV_Filter.xml bereit. Laden Sie diese wie im Video gezeigt über den "3-Punkte"-Button der Erweiterung ein. Nun sind Sie theoretisch in der Lage ein Filter-Preset sowie die zu filternde Layer-Gruppe auszuwählen. Öffnen Sie die Erweiterung bspw. - wie im Video gezeigt - in Ihrem OEFS_BV_digital-Projekt, stehen für diese Parameter jedoch nur jeweils eine passende Option zur Verfügung, weshalb Sie direkt zum entscheidenden Feld "Filter-Value" springen können. Hier sehen Sie nun alle von Ihnen erfassten Arten (leider noch nicht alphabetisch sortiert) aufgelistet. Entweder Sie wählen mit der Maus die von Ihnen gewünschte Art aus oder Sie tippen einfach die Anfangsbuchstaben in das Feld ein und bestätigen mit Enter sobald Ihnen der Artname angezeigt wird.

Über den Button "Replace Filters" können Sie nun den eingegebenen Artnamen als Filter setzen, sodass die Beobachtungen aller anderen Arten ausgeblendet werden. Befinden Sie sich im oben genannten OEFS_BV_digital-Projekt aus ihrem Ordner 2_Datenerfassung stellen Sie hierzu sicher, dass Sie die einzelnen Kartiergänge aus der Gruppe "Tageskarten" auch sichtbar geschaltet, d.h. hier die entsprechenden Häckchen gesetzt haben.

Um die Ansicht auf eine andere Art zu schalten geben Sie einfach einen anderen Artnamen ins das "Filter Value"-Feld ein und klicken erneut auf den Button "Replace Filters". Um wieder alle Arten in einer Ansicht zu sehen, genügt ein Klick auf den Button "Clear Filters".

Geländedaten für abschließende Auswertung aufbereiten

Sobald Sie mit Ihrer letzten Begehung die Kartierung abgeschlossen haben, können Sie die nachfolgend erläuterten Schritte ausführen, um Ihre im Gelände erfassten Daten aufzubereiten und in das Projekt zur Datenauswertung zu überführen. Vor dem reinen Datenexport werden zu Ihren Vogelbeobachtungen noch automatisch Brutzeitcodes nach Vorgabe des European Ornithological Atlas Committee (EOAC) ermittelt, die nachfolgend zur Darstellung des Sicherungsgrades eines Brutnachweises genutzt werden. Zudem werden bei den erfassten Ortsbewegungen und Simultanmarkern ggf. die Artangaben per räumlicher Verknüpfung mit den Vogelbeobachtungen ergänzt.

WICHTIG: Sollten Sie zwischenzeitlich ihre Ordner - etwa beim Anlegen von Backups o.ä. - umbenannt haben, führen Sie die Ordnernamen bitte wieder in die Ursprungszustände "1_Erstellung_Basiskarte", "2_Datenerfassung" und "3_Auswertung" zurück. Andernfalls können bestehende Querverweise zwischen den QGIS-Projekten nicht aufgelöst werden und Sie müssten diese an anderer Stelle in QGIS korrigieren. Alternativ können Sie sich auch einfach den gesamten Projektordner erneut herunterladen und ersetzen im Ordner "2_Datenerfassung" lediglich die beiden Geopackages OEFS_BV_digital.gpkg und Basiskarte.gpkg mit ihrem jeweils letzten Stand. Dies hätte den Vorteil, dass Sie über die korrekte Ordnerstruktur hinaus sicherstellen alle in der Zwischenzeit erfolgten Updates zu verwenden und gleichzeitig ein abschließendes Backup ihrer Kartierdaten angelegt haben, sollte bei der Datenauswertung etwas schief gehen.

Öffnen Sie zur Datenaufbereitung das QGIS-Projekt OEFS_BV_digital aus ihrem Ordner 2_Datenerfassung.

Navigieren Sie nun über das Browser-Panel in QGIS in ihren Ordner 3_Datenauswertung und starten die Routine Datenaufbereitung mit einem Doppelklick. Im sich nun öffnenden Fenster füllen Sie die Felder bitte wie folgt aus:

Eingaben (bestehender Layer)

  • Ortsbewegungen & SimultanmarkerAlle Ortsbewegungen & Alle Simultanmarker
  • Vogelbeobachtungen Vogelbeobachtungen

Ausgaben (Speicherort für Ergebnislayer)

  • Ortsbewegungen_mitArtangabe, Simultanmarker_mitArtangabe, Vogelbeobachtungen_mitBZC, Artenliste ⇒ Wählen Sie bitte für alle diese Layer das Geopackage Datenauswertung.gpkg in ihrem Ordner 3_Auswertung als Speicherort aus und übernehmen Sie den jeweils vorgeschlagenen Layernamen.

Für weitere Informationen sehen Sie sich bitte auch die Algorithmusbeschreibung rechts im Fenster an. Haben Sie alle Einstellungen vorgenommen klicken Sie auf den Button "Starte". Nach Ausführung der Routine schließen Sie das aktuelle QGIS-Projekt ohne die Änderungen zu speichern.

Brutreviere erfassen

Öffnen Sie zur Abgrenzung der Papierreviere nun das QGIS-Projekt Auswertung im Ordner 3_Auswertung.

Sollte Sie nur ein weißer Kartenausschnitt begrüßen, müssen Sie diesen vorerst noch auf ihr Kartiergebiet zentrieren. Dies funktioniert wie bereits erläutert per Rechtsklick auf die Basiskarte und der Auswahl des obersten Eintrags "Auf den Layer zoomen".

Nun sollten Sie alle Daten sehen, die Sie im Gelände erfasst haben. Im Gegensatz zur bisherigen Darstellung gibt es jedoch einen wichtigen Unterschied: Die Darstellung ist darauf ausgelegt, dass Sie die Daten per Filter artweise zur Abgrenzung der Brutreviere ansehen. Daher werden nun auch nicht mehr die Artkürzel zur Beschriftung sondern die für diesen Arbeitsschritt hilfreicheren Kategorien A, B, C aus den Brutzeitcodes verwendet.

Hinweis: Im Gegensatz zum aktuellen Stand der ÖFS-Kartieranleitung gibt es nicht mehr vier (A, B, C, D) sondern nur noch drei (A, B, C) Kategorien. Dies ist eine aktuelle Vorgabe von Herrn Grüneberg und resultiert aus dem Weglassen der nicht in den EOAC-Brutzeitcodes vorgesehenen ehemaligen ÖFS-Kategorie A für Nahrungsgäste. Dies ist für Sie insofern von Bedeutung, als dass Sie bei der in der Kartieranleitung unter Abschnitt 4.4 erläuterte Vorgehensweise jeweils eine Kategorie nach unten übersetzen müssen. Um Ein Papierrevier abzugrenzen, benötigen Sie nun also 
 * drei Beobachtungen der Stufe A oder
 * zwei Beobachtungen der Stufe B oder
 * eine Beobachtung der Stufe C

Mit Hilfe der QGIS-Erweiterung "Layer Group Filter" unter Verwendung der zur Verfügung gestellten XML-Datei OEFS_BV_Filter können Sie nun wie gewohnt die Artansichten durchschalten und in dem Zuge nach den Vorgaben der ÖFS-Kartieranleitung die Papierreviere abgrenzen, wie im Video exemplarisch gezeigt. Im geöffneten Projekt können Sie dies tun, indem Sie den Layer Papierreviere markieren und in der Werkzeugleiste über das Stift-Icon in den Bearbeitungsmodus umschalten. Über den nun sichtbar werdenden Button "Polygonobjekt hinzufügen" können Sie die Erfassung eines neuen Brutrevieres starten. Fahren Sie hierzu nun mit dem Fadenkreuz über ihre Karte. Sobald Sie sich einem Fundpunkt nähern, wird es sich daran fangen. Bestätigen Sie die Aufnahme ins aktuelle Revier per Linksklick. Fahren Sie in dieser Weise alle in das aktuelle Revier aufzunehmenden Punkte ab und schließen Sie das Polygon nach dem letzten Punkt per Rechtsklick ab.

Nun öffnet Sich das Eingabefenster für die Sachdaten. Hier sind lediglich die Vogelart sowie die Lage des Reviers zu erfassen. Für die Vogelart können Sie entweder das DropDown-Menü öffnen und die entsprechende Art auswählen. Es werden Ihnen natürlich nur die Arten angezeigt, zu denen Sie auch Fundpunkte abgelegt haben. Alternativ können Sie auch einfach per Autovervollständigung den Artnamen in das Feld eintippen.

Tipp: Damit Sie nicht jedes mal den Artnamen neu eintippen müssen (in der Regel werden Sie ja vermutlich alle Reviere einer Art nacheinander erfassen), empfehle ich Ihnen in QGIS die Einstellung vorzunehmen, dass letzte Attributeingaben automatisch für neue Objekte übernommen werden. Hierzu gehen Sie unter EinstellungOptionen in das Untermenü Digitalisierung und setzen hier den Haken bei "Letzte Attributwerteingaben wiederverwenden".

Im zweiten Feld wählen Sie über die Liste aus, ob sich das abgegrenzte Revier vollständig, zu 25-75% oder mit weniger als 25% innerhalb ihrer ÖFS-Fläche befindet. Diese Angabe wird später bei der Abundanzermittlung gemäß Kartieranleitung berücksichtigt.

Sind für eine Art viele Reviere abzugrenzen speichern Sie sicherheitshalber regelmäßig zwischen. Dies tun Sie über das Symbol mit dem roten Stift vor blauer Diskette.

Sobald Sie mit der Revierabgrenzung für eine Art fertig sind, schalten Sie bitte ein mal den Bearbeitungsmodus aus (gelber Stift-Symbol) und speichern auf Nachfrage alle ihre Änderungen ab. Dieser Schritt ist notwendig, damit die Erweiterung zum Filtern Ihrer Beobachtungen korrekt auf die Informationen zugreifen kann.

Filtern Sie nun nach der nächsten Art und fahren nach der beschriebenen Weise fort, um alle Papierreviere abzugrenzen.

Abundanzliste erstellen

Haben Sie alle Papierreviere abgegrenzt können Sie nun automatisch eine Abundanzliste nach vorgegebenem Muster erstellen (siehe Kartieranleitung Anhang 2).

Klicken Sie hierzu im QGIS-Browserpanel im Ordner 3_Auswertung lediglich doppelt auf die Routine Abundanzliste_erstellen und füllen den erscheinenden Dialog wie folgt aus:

Eingaben

  • Artenliste ⇒ Artenliste-Layer
  • Brutreviere ⇒ Papierreviere-Layer

Ausgaben

  • Abundanzliste ⇒ Wählen Sie hier als Speicherort das Geopackage Datenauswertung.gpkg aus Ihrem Ordner 3_Auswertung aus und übernehmen Sie den vorgeschlagenen Layernamen.

Klicken Sie abschließend auf den Button "Starte". Nach einem kurzen Moment ist die Abundanzliste erzeugt und wird im Inhaltsverzeichnis ihres Projekts angezeigt. Kontrollieren Sie die Ergebnisse, in dem Sie ihn per Rechtsklick auf den Layer und der Auswahl der Option "Attributtabelle öffnen" öffnen.

Per doppelten Linksklick auf die Spaltenköpfe können Sie die Tabelle nach den jeweiligen Werten sortieren. Dies ist zum Beispiel hilfreich, um nicht auf ihrer ÖFS-Fläche brütende Arten herauszufiltern und für diese die Angaben Nahrungsgast oder Durchzügler auszufüllen.

Abschließend können Sie den Layer per Rechtsklick im Inhaltsverzeichnis auch beispielsweise als Exceltabelle exportieren.



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